Haus renovieren: Kosten in der Schweiz und Tipps
Sie möchten Ihr Haus sanieren? Comparis zeigt, wie Sie bei der Renovation vorgehen und was es kostet.
03.04.2024
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1. Haus sanieren: Wo fange ich an?
Ob komplette Altbau-Sanierung oder anfallende Unterhaltsarbeiten: Ohne Planung sollten Sie keinen Umbau starten. Die folgenden Schritte helfen dabei:
1. Wunschliste | Was möchte ich renovieren? |
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2. Gebäudeanalyse mit Fachperson | Was ist möglich und welche Sanierung macht gebäudetechnisch Sinn? |
3. Planung | In welchen Etappen nehme ich die Sanierung vor? |
4. Finanzierung | Wie finanziere ich die Renovation? |
Comparis-Tipp: Hausrenovationen kosten in der Schweiz viel. Sie können jedoch werterhaltende Unterhaltsarbeiten von den Steuern abziehen.
Finanzierung mit Hypothek
Eine Möglichkeit zum Finanzieren grösserer Sanierungsprojekte ist das Aufstocken der Hypothek. Suchen Sie frühzeitig den Kontakt zu Fachleuten.
Für Umbauten am Haus sind in vielen Fällen amtliche Baubewilligungen nötig. Planen Sie einen Anbau oder etwa eine neue Garage auf Ihrem Grundstück, führt an einer Bewilligung kein Weg vorbei.
Bei einem Innenumbau sieht die Sache etwas anders aus. Werden die bestehenden Räume wie zuvor genutzt, geht das in der Regel ohne Bewilligung. Werden Wände versetzt oder zusätzliche Fenster und Türen eingebaut, ist in den meisten Fällen eine Baubewilligung erforderlich.
2. Was soll ich zuerst im Haus renovieren?
Für den langfristigen Werterhalt muss eine Liegenschaft energetisch, technologisch und bezüglich Ausbaustandard mit der Zeit gehen. Überprüfen Sie regelmässig, ob kleinere oder grössere Renovationen nötig werden. Als Massstab dafür dient die Lebensdauertabelle.
Grundsätzlich gilt: Mit einer Sanierung beheben Sie einen Mangel oder Schaden, sie dient der Wiederherstellung. Eine Renovation beseitigt Gebrauchsspuren. Sie verschönert und verbessert das Wohngefühl. Mit einer Modernisierung bringen Sie eine Immobilie auf den neuesten Stand der Technik.
Ein Beispiel für eine Sanierung ist die Reparatur eines undichten Dachs. Eine Renovation ist beispielsweise das Streichen von Wänden. Eine Modernisierung ist etwa der Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe.
Die drei Begriffe lassen sich nicht immer klar unterscheiden.
Schadensbehebungen haben oberste Priorität. Nehmen Sie also eine Asbest-Sanierung in Angriff, bevor Sie die veralteten Zimmertüren ersetzen. Ausserdem sollten Sie mit Sanierungen im Aussenbereich beginnen. Erst danach widmen Sie sich den Innenräumen.
Mögliche Etappen einer Haussanierung
Etappe: Aussenbereich sanieren (z. B. Fenster, Sonnenschutz, Fassade, Balkon)
Etappe: Dach sanieren
Etappe: Heizung sanieren für mehr Energieeffizienz
Etappe: Küche, Bad und Leitungen sanieren (auch zusammen mit der dritten Etappe möglich)
Gut zu wissen: Möchten Sie ein altes Haus renovieren? In den meisten Fällen kostet eine Gesamterneuerung weniger als eine Sanierung in Etappen.
3. Welche Arten von Gebäudesanierung gibt es?
Bevor Sie den Innenbereich renovieren, sollten Sie sich um die Aussenhülle Ihres Hauses kümmern. Dazu gehören das Dach, die Fassade oder die Erneuerung des Betons. Viele dieser Massnahmen verbessern die Energieeffizienz.
Beton ist nicht so unverwüstbar wie viele denken. Feuchtigkeit, eindringende Luft und Schadstoffe greifen den Stahl an, der die Betonelemente zusammenhält. Sie können aber mit einem Korrosionsschutz vorsorgen und den Beton so stabiler machen.
Kommt es doch zu Beschädigungen, wenden Sie sich an eine Fachperson. Die Kosten belaufen sich in der Regel auf mehrere Hundert Franken pro Quadratmeter.
Dächer haben in der Regel eine Lebensdauer von bis zu 60 Jahren. Flachdächer brauchen mehr Wartung als Steildächer. Die Kosten für eine Flachdach-Sanierung in der Schweiz berechnen Handwerkprofis unterschiedlich. In der Regel betragen die Sanierungskosten pro Quadratmeter in der Schweiz zwischen 150 und 300 Franken.
Sie möchten ein altes Bauernhaus renovieren, das unter Denkmalschutz steht? Auch das ist möglich. Stimmen Sie aber alle geplanten Umbauarbeiten frühzeitig mit den kantonalen Behörden ab. Handelt es sich bei der Sanierung um eine Denkmalpflege, können Sie in der Regel mit finanziellen Zuschüssen rechnen.
Die Hausfassade zu renovieren, ist sehr aufwändig und kostspielig. Je nach Material beträgt ihre Lebensdauer bis zu 50 Jahren. Da sie aber Wind und Wetter ausgesetzt ist, sollten Sie die Fassade regelmässig auf Risse und andere Beschädigungen überprüfen. Die Kosten werden in der Regel pro Quadratmeter berechnet und setzen sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Gerüstbau
Reinigung
Farbe
Renovationsarbeiten
Comparis-Tipp: Nutzen Sie die Erneuerung der Fassade für eine Wärmedämmung. Dafür zahlen Sie zwar kurzfristig etwas mehr, sparen aber langfristig Heizkosten.
4. Bad renovieren: Was muss ich wissen?
Die verschiedenen Elemente eines Badezimmers unterscheiden sich in der Lebensdauer. Waschbecken und WCs aus Keramik halten gewöhnlich 35 Jahre, Badezimmermöbel je nach Qualität zwischen 10 und 25 Jahre.
Badewannen und Duschen haben eine Lebensdauer von 20 bis 35 Jahren, Armaturen halten ungefähr 20 Jahre. Nach 30 Jahren sollten Sie eine Gesamterneuerung ins Auge fassen.
Bad renovieren: Kosten in der Schweiz
So hoch sind die Sanierungskosten eines acht Quadratmeter grossen Bads in der Schweiz ungefähr:
Modernisierung im unteren Preissegment: zwischen 20'000 und 25'000 Franken (ohne Umplanungsarbeiten und mit Standardeinrichtung)
Umfangreiche Renovation: zwischen 25'000 und 50'000 Franken (mit Verlegen von Wasser- und Stromanschlüssen und Badarmaturen gehobener Qualität)
Wenn Wände versetzt werden: ab 50'000 Franken
Grosse Fliessen, Luxusmöbel und -armaturen oder der Einbau einer freistehenden Badewanne treiben die Preise zusätzlich in die Höhe.
5. Wann muss ich meine Küche renovieren?
Eine Gesamterneuerung der Küche sollten Sie nach etwa 25 Jahren ins Auge fassen. Analog zum Bad richten sich die Kosten nach dem Ausbaustandard sowie der Grösse der Küche.
Küche renovieren: Kosten in der Schweiz
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf den Einbau von Küchen inkl. Elektrogeräten. Anpassungs- und Umplanungsarbeiten sind nicht enthalten.
Unteres Preissegment: etwa 20'000 Franken
Mittleres Preissegment: zwischen 25'000 und 45'000 Franken
Oberes Preissegment: ab 50'000 Franken
6. Parkettboden ersetzen: Was muss ich wissen?
Ein Parkett aus Massivholz hält etwa 40 Jahre. Sie können aber das bestehende Holzparkett durch Schleifen auffrischen. Eine Nutzschicht von 4 bis 6 Millimetern erlaubt in der Regel zweimaliges Abschleifen. Zusätzlich können Sie das Parkett einfärben lassen.
Neuer Parkettboden: Kosten in der Schweiz
Der Materialpreis eines neuen Holzparketts beginnt je nach Qualität, Oberflächenbehandlung und Dimension bei rund 40 Franken pro Quadratmeter. Die Preise für die Verlegung des Parketts betragen etwa 60 Franken pro Quadratmeter.
Bitte beachten: Die Preise hängen stark von der Holzqualität, dem Bodenuntergrund und vom Wohnort ab. Möchten Sie mit dem Parkett auch die Bodenheizung sanieren, fallen die Kosten höher aus.
7. Türen und Fenster ersetzen: Was sind die Kosten?
Die Preise von Türen und Fenstern bewegen sich etwa in diesem Rahmen:
Fenster: Der Preis für neue Fenster liegt je nach Qualität zwischen 300 und 600 Franken pro Quadratmeter.
Innentüren: Die Spanne reicht von 120 Franken inklusive Drückergarnitur und Zarge bis zu mehreren Hundert Franken.
Haustür: Die Preise beginnen bei 1'000 Franken für eine Kunststofftür, bei 2'000 Franken für eine Aluminiumtür und bei 3’000 Franken für eine Holztür.
Hinzu kommt der Handwerkertarif für Montage und Demontage. Die Kosten liegen üblicherweise zwischen 50 und 75 Franken pro Stunde. Innentüren können Sie mit dem richtigen Werkzeug und handwerklichen Kenntnissen selber setzen.
8. Wie finanziere ich die Renovationskosten?
Vor dem persönlichen Finanzierungsplan brauchen Sie eine detaillierte Übersicht aller Kosten. Planen Sie eine Finanzreserve von fünf bis zehn Prozent für Kostenüberschreitungen oder Unvorhergesehenes ein. Denken Sie an die Kosten für die Baubewilligungen und einen eventuellen Teilumzug, falls Ihr Haus während des Umbaus nicht bewohnbar sein sollte.
Nutzen Sie bei der Finanzierung Fördermittel von Bund und Kantonen. Für eine Wärmedämmung der Gebäudehülle gibt es Geld vom Staat. Einige Kantone vergeben weitere Fördermittel beim Umbau des Eigenheims nach Minergie-Standards. Informieren Sie sich über die Konditionen des Gebäudeprogramms in Ihrem Kanton.
Hypothek für Renovationen aufstocken
Grosse und teure Renovationsarbeiten lassen sich oft über eine Aufstockung der Hypothek finanzieren. Unabhängige Hypothekarspezialisten können Sie bei der Suche nach der passenden Finanzierung unterstützen.
Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 22.11.2020