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Solaranlage fürs Haus: Eigenheim energetisch aufwerten

Mit einer Solaranlage und anderen energetischen Massnahmen senken Sie den Energieverbrauch, reduzieren die Wohnkosten und sparen Steuern. So planen Sie schrittweise die Renovierung.

Roman Heiz Foto
Roman Heiz

11.11.2024

Ein Haus ist umgeben von einer Blumenwiese. Das Dach des Hauses ist mit Solarpanels belegt. Solche Energieeffizienten Renovationen lohnen sich finanziell.

iStock / querbeet

1.Was bringt mir eine Solaranlage?
2.Renovation in Schritten planen
3.Minergie-Standards bei der Renovation berücksichtigen
4.Kosten und Nutzen einer Solaranlage ermitteln
5.Renovation nach Lebensdauer der Gebäudeteile planen
6.Sanieren mit professioneller Hilfe
7.Fördergelder nutzen
8.Beim Energiesparen von Steuerabzügen profitieren
9.Renovation finanzieren mit Hypothek
10.Mögliche Abschaffung des Eigenmietwerts im Auge haben

1. Was bringt mir eine Solaranlage?

Solaranlagen und andere energetische Optimierungen senken den Energieverbrauch und langfristig die Wohnkosten. Comparis zeigt, wie Sie nachhaltige Sanierungen effizient planen und damit den Wert Ihrer Immobilie erhalten, Kosten sparen und zum Klimaschutz beitragen. Ein guter Plan für bauliche Massnahmen hilft, unnötige Kosten und spätere Probleme zu vermeiden.

2. Renovation in Schritten planen

Viele renovieren erst bei Bedarf. Ein langfristiger Plan über etwa 15 Jahre hilft jedoch, künftige Kosten abzuschätzen und Sanierungsschritte zu optimieren. So können Sie notwendige bauliche Anpassungen frühzeitig integrieren und spätere, teurere Eingriffe vermeiden.

Das Einrichten eines Erneuerungsfonds ist sinnvoll, um anfallende Renovationen finanziell abzusichern. So wie es bei Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften üblich ist, hilft ein solcher Fonds auch bei Einfamilienhäusern, zukünftige Sanierungskosten zu planen und Reserven aufzubauen. Dadurch können notwendige bauliche Anpassungen ohne finanzielle Engpässe umgesetzt werden.

3. Minergie-Standards bei der Renovation berücksichtigen

Minergie ist ein geschützter Schweizer Baustandard für Nachhaltigkeit bei neuen und modernisierten Gebäuden. Bauten mit diesem Standard haben einen verringerten Energiebedarf – mit Nachweis der Erfüllung der entsprechenden Kriterien.

Vorteile von Minergie

  • Klimafreundliche Gebäude durch die Nutzung erneuerbarer Energien

  • Tiefer Energieverbrauch und -kosten ohne Komforteinbussen

  • Eine hochwertige Gebäudehülle sowie eine systematische Lufterneuerung tragen zum Wohnkomfort bei

  • Zugang zu Fördermitteln und günstigeren Hypotheken

  • Potenzielle Wertsteigerung der Immobilie

Der Weg zum Minergie-Zertifikat umfasst folgende Schritte:

  1. Die Fachplaner wählen gemeinsam mit der Bauherrschaft den passenden Minergie-Standard und erstellen ein Vorprojekt.

  2. Die Bauherrschaft reicht den Minergie-Antrag bei der zuständigen Zertifizierungsstelle ein.

  3. Nach Prüfung des Antrags stellt die Zertifizierungsstelle ein provisorisches Zertifikat aus, wenn alle Anforderungen erfüllt sind.

  4. Die Bauphase beginnt. Die Minergie-relevanten Aspekte können bei Bedarf mittels MQS-Bau überprüft werden.

  5. Nach Fertigstellung reicht die Bauherrschaft die Unterlagen für die Baubestätigung ein.

  6. Die Zertifizierungsstelle prüft die eingereichten Unterlagen und führt gegebenenfalls Stichproben durch.

  7. Das definitive Zertifikat wird ausgestellt, wenn alle Vorgaben des Minergie-Standards erfüllt sind.

4. Kosten und Nutzen einer Solaranlage ermitteln

Je nach Standort und Beschaffenheit Ihrer Immobilie kann die Installation und der Betrieb einer Solar- oder Photovoltaik-Anlage finanziell interessant sein.

Produzieren Sie mehr Strom, als Sie selbst verbrauchen, wird der Überschuss ins lokale Netz eingespeist und vergütet.

  • Informationen zu den Anschaffungskosten finden Sie bei Energie Schweiz.

  • Ermitteln Sie das jährliche Produktionspotenzial für die Hausfassade und das Dach am entsprechenden Standort.

5. Renovation nach Lebensdauer der Gebäudeteile planen

Für eine langfristige Planung der Renovationsarbeiten und der damit verbundenen Kosten ist es wichtig, die Lebensdauer der einzelnen Bauteile zu kennen – diese reicht je nach Bauteil von 10 bis zu 150 Jahren.

Insbesondere bei der Heizung kann ein ungeplanter Ausfall unangenehm sein, da ein Ersatz oft innerhalb weniger Wochen oder sogar Tage erfolgen muss. Die Lebensdauer einer Heizung liegt je nach Systen zwischen ca. 15 und 30 Jahren.

Ist Ihre Heizung älter als 15 Jahre, sollten Sie erste Abklärungen für einen Ersatz treffen. Idealerweise kontaktieren Sie dafür eine Energieberatungsstelle.

6. Sanieren mit professioneller Hilfe

Für Laien ist es oft schwierig, den energetischen Zustand eines Gebäudes und den Sanierungsbedarf zu beurteilen. Hierfür bietet der Verein GEAK eine kostenpflichtige Expertise an. Experten begutachten die Liegenschaft, erstellen eine Übersicht des aktuellen Zustands und erarbeiten bei Bedarf Sanierungsvarianten mit Kostenschätzungen.

Ein Gebäudeenergieausweis des GEAK zeigt die Energieeffizienz der Gebäudehülle und den Energiebedarf bei Standardnutzung in den Klassen A bis G. Dadurch erhalten Eigentümer eine objektive Beurteilung des Gebäudes.

Eine umfassende Beratung (GEAK-Plus) kostet für ein Einfamilienhaus ca. 1’300 bis 2’000 Franken. Einige Kantone subventionieren GEAK-Beratungen.

Gewisse Banken bieten Hypothekarzins-Reduktionen für GEAK-zertifizierte Liegenschaften der Klassen A oder B an. 

7. Fördergelder nutzen

Die Finanzierung einer Solaranlage, einer Wärmedämmung oder eines neuen Heizsystems kostet schnell mehrere Zehntausend Franken.

Sie müssen aber nicht unbedingt alle Kosten selbst tragen. Das sogenannte Gebäudeprogramm unterstützt Hauseigentümer mit Förderbeiträgen, wenn sie den Energieverbrauch oder den CO₂-Ausstoss mit baulichen Massnahmen reduzieren.

Welche Bedingungen Sie für den Erhalt von Fördergeldern erfüllen müssen, unterscheidet sich von Kanton zu Kanton. Auch die Höhe der Beiträge ist kantonsabhängig. Sie finden weitere Informationen dazu unter: Energiefranken und Gebäudeprogramm.

8. Beim Energiesparen von Steuerabzügen profitieren

In der Schweiz können Sie die Kosten für energiesparende Renovationen und Solaranlagen bei bestehenden Gebäuden von den Steuern abziehen.

Bei Neubauten sind die Abzugsmöglichkeiten für solche Investitionen in vielen Kantonen eingeschränkt oder nicht vorhanden.

Fragen Sie beim kantonalen Steueramt, um Klarheit über die spezifischen Regelungen zu erhalten. Wer die Arbeiten über mehrere Jahre verteilt, kann oft zusätzlich Steuern sparen. Wichtig: Fördergelder sind dabei nicht abziehbar.

9. Renovation finanzieren mit Hypothek

Grössere Sanierungsarbeiten sollten geplant und mit der Laufzeit der Hypothek synchronisiert werden. Vielfach besteht auch die Möglichkeit, über eine Aufstockung der bestehenden Hypothek oder über eine Zweithypothek die Sanierung zu finanzieren.

Sparpotenzial bei Hypotheken

Aktuell befinden sich die Hypothekarzinsen wieder auf tiefem Niveau. HypoPlus, der Hypothekenpartner von Comparis, und weitere Partner beraten Sie unabhängig und kompetent.

Hypothekarzins berechnen

10. Mögliche Abschaffung des Eigenmietwerts im Auge haben

Das Schweizer Parlament diskutiert derzeit die Abschaffung des Eigenmietwerts. Je nach Entscheid könnten in diesem Zusammenhang Abzüge für werterhaltende oder energiesparende Massnahmen künftig wegfallen.

Hier erhalten Sie Informationen zum Eigenmietwert sowie Steuerspartipps für Eigenheimbesitzer.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 14.06.2019

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