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Schweizerdeutsch lernen: Schwyzerdütsche Begriffe & Tipps

In der Deutschschweiz sprechen Schweizerinnen und Schweizer im Alltag normalerweise kein Hochdeutsch. Schweizerdeutsch ist die Standardsprache. Wir zeigen Ihnen häufige schweizerdeutsche Ausdrücke und geben praktische Tipps, wenn Sie Schweizerdeutsch lernen wollen.

Magdalena Soll Foto
Magdalena Soll

26.08.2024

Eine Gruppe von Frauen lernt gemeinsam an einem Tisch.

iStock / BakiBG

1.Schweizerdeutsche Wörter: von A wie Apéro bis Z wie Zügeln
2.Wo und wie kann ich Schweizerdeutsch lernen?
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1. Schweizerdeutsche Wörter: von A wie Apéro bis Z wie Zügeln

Ihre neuen Bekannten fragen Sie nach Ihrer Natelnummer. Die Nachbarin bittet Sie, einen Teigwarensalat fürs Buffet mitzubringen. Die Kollegen laden Sie zum Apéro ein. 

Haben Sie alles verstanden? Nein? Wir haben ein paar typische Schweizer Wörter für Sie zusammengestellt.

Apéro: Findet meistens vor dem Abendessen und oft nach dem Feierabend statt. Neben meist alkoholischen Getränken gibt es für die Gäste kleine Häppchen, um den Appetit anzuregen.

Bostitch: Heftklammer, Tacker

Bünzli: Ein kleinkarierterspiessbürgerlicher Mensch

Chuchichäschtli: Das traditionelle schweizerdeutsche Schibboleth schlechthin. Also ein typisches Wort, das für einen Nicht-Schweizer kaum auszusprechen ist. Umso banaler ist seine Bedeutung: Gemeint ist ein kleiner Küchenschrank.

Eidgenosse: Bezeichnung für Schweizerinnen und Schweizer, häufig genutzt als Abgrenzung zu «Papierschweizern». Der Begriff Eidgenosse oder Eidgenossenschaft geht auf den Gründungsmythos der Schweiz zurück, laut dem per Eid (dem «Rütlischwur») ein Bund gegen die Habsburger geschlossen wurde.

Eierschwämmli: Pfifferling

Ferien: Schweizer machen keinen Urlaub, sondern nur Ferien, auch in der Arbeitswelt. Urlaub gibt es im Militär. Unbezahlte arbeitsfreie Zeit ist aber auch in der Schweiz «unbezahlter Urlaub». 

Finken: Pantoffeln oder Hausschuhe

GA: Gängige Abkürzung für Generalabonnement. Eine Jahreskarte der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die das Reisen mit beinahe allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Schweiz ohne Fahrkartenkauf ermöglicht. Entspricht somit einer Bahncard 100 und wird vor allem von Pendlerinnen und Pendlern und Pensionierten genutzt.

Der Grosse Kanton: Scherzhafte Bezeichnung für Deutschland. Im Jahr 2014 brachte der Schweizer Satiriker Viktor Giacobbo zudem einen gleichnamigen satirisch-dokumentarischen Film in die Kinos. Darin wird die Idee erörtert, die Bundesrepublik Deutschland als 27. Kanton an die Schweiz anzuschliessen.

Halbtax: Jahreskarte der SBB, die den ermässigten Transport in beinahe allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Schweiz ermöglicht. Entspricht in etwa einer Bahncard 50.

Kantönligeist: Bezeichnet den Föderalismus in der Schweiz, den Lokalpatriotismus und das damit verbundene Bedürfnis der Kantone, ihre Eigenständigkeit zu pflegen und zu wahren. In Deutschland wird dafür teilweise der Begriff «Kantonismus» verwendet.

Kollege/Kollegin: Kumpel oder Bekannte. Die praktische Bezeichnung «Kollege» gilt nicht dem Arbeitskollegen. In diesem Fall wird wirklich vom «Arbeitskollegen» gesprochen. In der Regel besteht ein Bekanntenkreis vor allem aus Kollegen. Viele Schweizerinnen und Schweizer bezeichnen ihre engen Freunde als «Fründe».

Natel: Gängige Bezeichnung für Mobiltelefon. Die Abkürzung steht für «Nationales Autotelefonnetz» und wurde als Marke der Telekom-Gesellschaft Swisscom vertrieben. Umgangssprachlich wurde das Wort jedoch noch vor dem Begriff «Handy» zum Gattungsnamen für das Mobiltelefon.

Nüsslisalat: Feldsalat

Panasch/Panaché: Radler (Biermischgetränk mit Zitronenlimonade)

Poulet: Hähnchenfleisch, kommt aus dem Französischen (le poulet – das Hähnchen)

Röstigraben: Bezeichnung für den Unterschied zwischen der deutschsprachigen und französischsprachigen Schweiz. Dieser Unterschied wird oft bei Abstimmungen und Wahlen sichtbar. Rösti ist eigentlich ein klassisches Kartoffelgericht der Schweizer Küche. Von Rösti wurde lange fälschlicherweise angenommen, es handle sich um eine rein deutschschweizerische Spezialität.

Übrigens: Der Unterschied zwischen dem Tessin und dem Rest der Schweiz nennt sich Polentagraben. Vergleichbar ist die Bezeichnung mit dem «Weisswurstäquator» in Deutschland, der Bayern vom Rest des Landes trennt.

Sack: Meistens ist eine einfache Tüte gemeint – egal ob Plastik, Stoff oder Papier.

Sackmesser: Ausserhalb der Schweiz als Schweizer (Taschen-)Messer bekannt.

Schaffen: Das Wort Arbeiten gibt es im Schweizerdeutschen nicht. Ein Schweizer arbeitet also nicht, er schafft. Das Wort kennen sicherlich Auswanderinnen und Auswanderer aus Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern). Dort wird «schaffen» auch synonym mit «arbeiten» verwendet.

Schmutz: Ist nicht etwa «Dreck», sondern in einigen Dialekten ein Wort für Kuss.

Teigwaren: Nudeln – Schweizerinnen und Schweizer betrachten die Welt der Pasta etwas differenzierter als Deutsche. Teigwaren (oder Pasta) ist der Oberbegriff. Ein Teigwarensalat ist also ein Nudelsalat und somit viel leckerer als er klingt. Nudeln gibt es auch, gemeint sind dann aber nur die flachen Bandnudeln. Oft werden die genauen Bezeichnungen verwendet: Spaghetti, Farfalle, Penne etc.

Tram: Die Bezeichnung Tram für Strassenbahn ist in Deutschland zwar auch bekannt. Der grosse Unterschied ist der Artikel: Im Schweizerdeutschen heisst es nämlich das Tram.

Töff: Motorrad – ein Mofa ist der schweizerdeutschen Logik entsprechend ein Töffli.

Velo: Fahrrad

Zügeln: In der Schweiz kann man nicht nur ein Pferd und sich selbst zügeln, sondern auch gleich seinen ganzen Haushalt. Es bedeutet nämlich umziehen, im Sinne von Wohnort/Wohnung wechseln.

Der Immobilienmarkt in der Schweiz

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Mit der Comparis-Note erfahren Sie, ob die Immobilie überteuert ist oder nicht. Gut zu wissen: In der Schweiz ist 6 die beste und 1 die schlechteste Note.

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2. Wo und wie kann ich Schweizerdeutsch lernen?

Schweizerdeutsch ist nicht dasselbe, aber vergleichbar mit deutschen Dialekten. Das können Sie tun, um Schweizerdeutsch besser zu verstehen:

  • Nutzen Sie am besten schon vor Ihrem Umzug in die Schweiz die Gelegenheit, um Schweizer Radio zu hören oder Sendungen über das Internet anzuschauen. Das öffentliche Schweizer Fernsehen SRF bietet z. B. über seine Mediathek die Möglichkeit, auch von Deutschland aus Sendungen auf Schweizerdeutsch zu schauen.

  • Gehen Sie unter Leute, wenn Sie in der Schweiz wohnen. Je mehr Sie im «Sprachbad» Schweizerdeutsch hören, desto besser werden Sie Ihre Arbeitskolleginnen oder die Nachbarn verstehen.

  • Es gibt verschiedene Lern-Apps und elektronische Lernmittel für Schweizerdeutsch. Einige Beispiele dafür sind: Schweizerdeutsch übersetzen, Wörterbuch Schweizerdeutsch oder VoCHabular.

Es gibt natürlich auch eine Menge Literatur zum Thema. Doch letztlich ist es wie bei allen Sprachen: Sie können viel lesen, aber erst durch das aktive Hören werden Sie Stück für Stück neue Begriffe aufnehmen und Schweizerdeutsch lernen.

Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 06.12.2011

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