Säule 3a: Vorsorgefonds und Vorsorgekonto im Vergleich
Auf den Konten der Säule 3a gibt es kaum mehr Zinsen. Anlagefonds in Depots der Säule 3a eröffnen grössere Ertragschancen. Comparis vergleicht Vorsorgekonten und Vorsorgefonds und zeigt, worauf Sie achten müssen.
19.01.2023
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1. Säule 3a als klassisches Vorsorgekonto
Neben AHV und Pensionskasse ist die Säule 3a als private Vorsorge die dritte wichtige Möglichkeit, fürs Alter zu sparen. Der Maximalbetrag für Einzahlungen in die Säule 3a beträgt für Arbeitnehmende 7'056 Franken jährlich. Für Selbstständigerwerbende ohne Pensionskasse liegt der Maximalbetrag bei 35’280 Franken beziehungsweise 20 Prozent des Nettoeinkommens (Stand 2024).
Vorsorgekonten bieten kaum noch Zinsen
Die beliebteste Form der Säule 3a ist ein klassisches Zinskonto. Darauf können Sie bis zum Erreichen des Maximalbetrags jederzeit flexibel einzahlen. Für Konten der Säule 3a bieten viele Banken einen besseren Zins als für normale Sparkonten.
Das Vorsorgekonto ist eine sehr sichere Form des 3a-Sparens: Was Sie einbezahlt haben, wird Ihnen bei der Pensionierung ausgezahlt. Kursrisiken gibt es keine. Diese Lösung eignet sich besonders dann, wenn Sie in den nächsten fünf Jahren einen Vorbezug Ihres 3a-Guthabens planen.
Vorsorgefonds sind die Alternative
Viele 3a-Sparerinnen und -Sparer haben aber einen sehr langen Anlagehorizont. Für sie lohnt sich ein Blick auf Vorsorgefonds als Alternative. Sowohl Banken als auch Versicherungen bieten als Alternative zum 3a-Zinskonto verschiedene Fondslösungen an. Bei Versicherungen beinhalten 3a-Lösungen immer auch einen Risikoschutz.
2. Vorsorgefonds: Mit der 3. Säule investieren
Mit der Investition in einen Fonds sorgen Sie mit wenig Aufwand für eine gute Diversifikation. Ein Fonds investiert in verschiedene Anlageprodukte und Unternehmen. Damit wird das Anlagerisiko gestreut. Zugleich beteiligen Sie sich an den Kursanstiegen verschiedener Finanzmärkte.
Risiko und Ertrag mit Aktien
Je nach Anbieter und Fonds sind bis zu 100 Prozent Aktienanteil möglich. Mit einem höheren Aktienanteil haben Sie die Chance auf mehr Ertrag. Doch diese Chance hat ihren Preis: Sie müssen dafür auch mehr Risiko tragen. Kurzfristig können die Kursschwankungen enorm sein.
Historisch haben Aktien besser rentiert
Langfristig haben Aktien aber jeden Rückschlag wieder aufgeholt. Die Aktien erholen sich in der Regel spätestens nach zehn Jahren. So viel Zeit sollten Sie mitbringen, bis Sie das Kapital Ihrer dritten Säule beziehen.
Digitale Vorsorgefonds
Verschiedene digitale Anbieter ermöglichen die Eröffnung eines 3a-Vorsorgefonds via App. Dazu zählen etwa Viac, Finpension oder Frankly, die digitale Säule 3a der Zürcher Kantonalbank. Die Apps bieten tiefere Gebühren und grössere Flexibilität als ein klassischer Fondsvertrag. Beispielsweise können Sie in der App in der Regel schnell und intuitiv die Anlagestrategie anpassen.
3. Aktive oder passive Fonds?
Anlegerinnen und Anleger haben die Wahl zwischen aktiven und passiven Fonds. Die Unterscheidung bezieht sich auf die Verwaltung der Fonds.
Passive Fonds zielen darauf ab, möglichst günstig möglichst viel Diversifikation zu bieten. Sie orientieren sich am Markt und bilden in der Regel automatisiert einen Aktienindex nach. Daher benötigen sie einen geringeren Verwaltungsaufwand.
Aktive Fonds versuchen, den Markt zu übertreffen. Portfoliomanagende von aktiven Vorsorgefonds sagen, sie könnten mit besserem Research besondere Chancen finden und mehr Ertrag erwirtschaften.
Möchten Sie breit investieren? Dann sind Sie in der Säule 3a mit passiven Fonds in der Regel gut bedient. Aktiv verwaltete Fonds schlagen den Gesamtmarkt in der Regel nicht.
4. Gebühren für 3a-Vorsorgekonten und -fonds
Zinskonto: Kostenlose Kontoführung
Klassische 3a-Vorsorgekonten sind bei den meisten Anbietern kostenlos.
Fonds: Passive sind günstiger
Die Gebühren für Vorsorgefonds variieren stark. Für einen aktiv verwalteten Vorsorgefonds müssen Sie üblicherweise höhere Gebühren zahlen. Rechnet man alle Gebühren mit ein, bleiben auch die passiven Fonds hinter dem Index zurück. Achten Sie deshalb besonders auf die Kosten. Alle Fonds müssen die Gebühren als TER (Total Expense Ratio) ausweisen.
5. Fazit: Fonds oder Konto für die Vorsorge?
Mit Fonds ist mehr Ertrag möglich als mit einem Zinskonto. Für diese Mehrrendite übernehmen Sie aber das Risiko. Möchten Sie in Fonds investieren? Dann lohnt es sich, verschiedene Anbieter und Fonds zu vergleichen. Achten Sie dabei insbesondere auf die Gebühren.
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Dieser Artikel wurde erstmals produziert am 08.08.2019